Durch die Währungsreform von 1948 liquider Mittel beraubt, muss die Firma STIHL zum ersten Mal überhaupt Mitarbeiter entlassen. Am 24. Februar 1950 beantragt Andreas Stihl ein Vergleichsverfahren, um sein Unternehmen für die Zukunft zu rüsten.
1950 - 1959
Unternehmensgeschichte
Mit 215 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die STIHL Belegschaft auf dem niedrigsten Stand seit der Währungsreform. Doch von nun an wächsst die Mitarbeiterzahl wieder stetig an.
Die soeben gegründete Deutsche Bundeswehr schenkt STIHL ihr Vertrauen und rüstet ihre Pioniere mit der neuen Benzinmotorsäge BLK aus.
Der STIHL Werkschor wird gegründet und erweckt eine bereits 1935 begründete Tradition der Firma wieder zum Leben.
Eva Stihl, Tochter des Gründers Andreas Stihl, tritt in die Firma ein. Sie ist bis 2002 stellvertretende Vorsitzende des Vorstands und Vorstand Finanzen, Controlling und EDV. Ein Jahr später tritt ihr Bruder Hans Peter Stihl als Assistent der Geschäftsleitung in das Unternehmen ein, das er bald mit seiner Schwester leiten sollte.
Mit der ersten Ausgabe der Kundenzeitschrift ‚Holz und Motor’ beginnt STIHL im Juli 1959 die zahlreichen Freunde des Hauses – Auflage über 100.000! - aus erster Hand über die neuesten Entwicklungen der Motorsägentechnik und die vielfältigen Einsatzbereiche moderner Geräte zu informieren.
Produktgeschichte
Die erste Einmann-Benzinmotorsäge (16 kg), die auch waagerechte Schnitte durchführen kann, ist mit einem manuell verstellbaren Schwenkvergaser ausgestattet. Dadurch kann die Säge nicht nur zum Ablängen, sondern auch zum Fällen eingesetzt werden.
Ein Anbausatz verwandelt die Motorsäge BL in ein Pflanzloch-Bohrgerät. STIHL beginnt damit zukunftsträchtig sein Produktprogramm im Bereich handgetragener Motorgeräte zu erweitern.
Die erste wirkliche Leichtsäge wiegt 11 Kilogramm und trägt die Bezeichnung BLK: Benzin - Leicht - Klein.
Die Anbaugeräte Freischneider ("Dachs"), Reinigungssäge ("Marder") und Durchforstungsschienensäge ("Biber"), das Pfahl- und Pflanzloch-Bohrgerät und die Saug- und Druckpumpe erweitern den Einsatzzweck der Motorsäge erheblich.
Erst der lageunempfindliche Membran-(‚Flieger’-)vergaser ermöglicht den Einsatz der Motorsäge in allen Arbeitspositionen, z. B. zum Fällen und Ablängen des Baumstamms, ohne dass der Vergaser vorher manuell geschwenkt werden muss.
Die Benzinmotorsäge Contra (6 PS, 12 kg) ist die erste getriebelose Motorsäge von STIHL. Ausgestattet mit zahlreichen weiteren Neuerungen wie verbesserter Kettenschmierung und verstärkter Führungsschiene sowie neuartigen Schalldämpfern, führt die Contra die Wald- und Forstarbeit in ein neues technisches Zeitalter.