Die Firma zieht aus der Stuttgarter Innenstadt in den industriell geprägten Stadtteil (Bad) Cannstatt, wo schon Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach den ersten schnelllaufenden Verbrennungsmotor der Welt entwickelten.
1930 - 1939
Unternehmensgeschichte
STIHL zeigt auf der Leipziger Messe seine tragbare Benzinmotorsäge – mit Erfolg. Die ersten Exporte gehen in die Schweiz, Niederlande, Belgien und Frankreich. Mit der Firma Defries in Mailand, Italien, nimmt STIHL die erste Geschäftsbeziehung mit einem ausländischen Importeur auf.
Andreas Stihl bereist die Sowjetunion und erhält dort einen Auftrag über mehrere hundert STIHL’sche Baumfällmaschinen. Anders als die meisten deutschen Unternehmen muss er trotz der tiefen Wirtschaftskrise niemanden entlassen. Mit inzwischen 38 Mitarbeitern werden bis zu 26 Maschinen pro Monat produziert.
Mit dem wachsenden Erfolg nehmen die Aufgaben in Organisation und Vertrieb zu. Andreas Stihl beschäftigt in seiner Maschinenfabrik bereits neun Bürokräfte.
Bei STIHL werden die ersten Lehrlinge zu Mechanikern ausgebildet. Erstklassig qualifizierte Facharbeiter bilden das Rückgrat der Firma, die ständig technische Verbesserungen entwickelt und in neuen Modellen zum Einsatz bringt.
Vom ersten Gewinnjahr seit der Weltwirtschaftskrise profitieren auch die Mitarbeiter mit dem ersten Weihnachtsgeld der Firmengeschichte. STIHL Motorsägen finden wachsenden Absatz, weil die zunehmende industrielle Nachfrage nach Holz und dem Holzprodukt Zellulose Forstverwaltungen und Sägewerke vor große Herausforderungen stellt.
Das neue Firmenzeichen unterstreicht sinnfällig die enge Verbindung der Firma STIHL mit der Entwicklung der Motorsäge und die Bedeutung ihrer Produkte in allen Bereichen der Wald- und Forstarbeit.
Andreas Stihl unternimmt eine ausgedehnte Verkaufsreise durch die USA und Kanada. Mit inzwischen 27 Modellen wird die Marke STIHL bereits weltweit als Inbegriff moderner Motorsägen geschätzt.
Produktgeschichte
Eine neue Elektro-Motorsäge zum Ablängen ist die erste Säge, die von nur einer Person bedient werden kann. Sie findet vor allem auf Rundholzplätzen Verwendung. Das Nachfolgemodell, die STIHL „Liliput“, kommt 1933 auf den Markt und wiegt 25 kg.
Für die 3 Laschen-Patent-Sägekette mit Schneide- und Ausräumerzähnen zum besseren Auswurf der Sägespäne erhält die A. STIHL MASCHINENFABRIK in Stuttgart-Bad Cannstatt 1932 ein Patent.
Waschmaschinen, wahlweise mit Elektro- oder Wasserantrieb, ergänzen für einige Jahre das Motorsägen-Programm.
Eine Öldruckschmierung im Handstück sorgt für bedarfsabhängige Schmierung von Sägekette und Führungsschiene. Die von Andreas Stihl entwickelte vollautomatische ‚Schmierung für Kettensägemaschinen’, die erstmals durch die Drehung des Kettenrades reguliert wird, erhält vom Reichspatentamt Gebrauchsmusterschutz.
Die klemmfreie Spezialsäge und ihre Nachfolger finden jahrzehntelang auf Rundholzplätzen zum Ablängen von Baumstämmen ihren Einsatz.
Mit der Fliehkraftkupplung wird die Sägekette bei zunehmender Motordrehzahl automatisch mitbewegt.
Die Pressluft-Kettensäge mit vollständig gekapseltem Getriebe wiegt nur 14 kg und ist unter Tage und sogar unter Wasser einsetzbar.